Mein Besuch in Island
03.10.06 – 17.10.06
Auszug aus dem Blog meines Bruders:
18. October 2006
Wir hatten unser Auto noch für einen Tag länger gemietet, um am Montag die Blue Lagoon besuchen zu können.
Die Blue Lagoon ist ein natürliches Geothermalbad, umgeben von Lavafeldern und schwarzen Sandstränden. Der See entsteht aus den absolut sauberen Abwässern der Energiefabrik Svartsengi, die das aus 2000 m tiefen Bohrungen nach oben geförderte Gemisch aus Wasser und Dampf, versetzt mit Mineralien, zur Erhitzung von Quellwasser nutzt und so den Westen der Halbinsel Reykjanes mit Strom und Heizwärme versorgt.
Um den so entstandenen See kümmerte sich kaum jemand und wurde in den 1980ern zuerst von Jugendlichen für Partys entdeckt und von einigen Arbeitern zum Bad währen der Pausen genutzt. Einer von ihnen bemerkte eine Linderung seiner Schuppenflechte und so wurde aus dem wilden Badesee das Heilbad Blue Lagoon. 1999 musste die Ur-Lagune jedoch der Erweiterung des Kraftwerks weichen und wurde etwas weiter westlich komplett neu angelegt mit Lavagrotten und –inseln. Die Heilwirkung ist inzwischen wissenschaftlich belegt und so schmiert sich jeder Besucher die weiße Paste, einen Kieselalgen-Schlamm ins Gesicht oder an den gesamten Körper. Das Wasser ist um die 30 Grad warm, doch gibt es einige Stellen, an den es heißer ist. Mitunter durchquert man einen wirklich heißen Wasserstrom.
Mit uns kamen Laurren und Alina. Zunächst besichtigten wir auf unserer Fahrt den Fluss Kleifarvatn und die Hot Springs von Krysuvik. Diese hatte ich bereits auf dem Glymuttripp begutachtet. Trotz meiner Warnungen, aufgrund des Erlebnisses mit Hugo, näherte sich Laurren einer größeren heißen Quelle zu nahe und sackte bis über die Knöchel ein. Ein schnelles Eingreifen meinerseits verhinderte schlimmeres, sowie das Tragen von Wanderschuhen. Jedoch zog sie sich eine Verbrennung zweiten Grades (Blasenbildung) oberhalb des linken Knöchels zu.
Dies konnte sie jedoch nicht vom Besuch der Blauen Lagune abhalten, doch strichen wir einen geplanten 1-2-stündigen Wandertripp.
Im Bad hielten wir uns knapp 4 h auf – planschen, Dampfsauna und Sauna. Leider fehlte ein Ruhebereich. Das Bad ist ganz nett, doch nicht unbedingt ein Muss angesichts des Preises von 1400 ISK.
Danach wurde mein Angebot, noch einen Umweg von 30 km entlang der Küste zu machen, abgelehnt und so steuerten wir wieder Reykjavik an.
Die Landschaft eignet sich sehr für einen Hikingtripp. Mal sehen was sich da machen lässt.
17. October 2006
Nach 2 Wochen ist heute mein großer Bruder wieder gen Deutschland aufgebrochen. Ich hatte das Vergnügen ihn um 5 Uhr früh zum Flughafen zu fahren, da wir noch in Besitz des Mietwagens waren.
Ich denke mal, seine Vorstellungen von diesem Urlaub wurden übertroffen und er hat mehr gesehen als erhofft. Island ist eben immer für eine Überraschung gut *g*
Der nächste Besuch hat sich bereits mit Michi für den 26. Oktober angekündigt.
17. October 2006
Nach dem Zentrum und dem Süden Islands war diesmal der Westen und Nordwesten an der Reihe. Die Ziele hießen Snæfellsnes und Westfjörde.
Bei Snæfellsnes handelt es sich um eine Halbinsel, deren Grundgebirge vor etwa 7 Mill. Jahren entstanden ist, als sich in diesem Gebiet die Plattengrenzen und der aktive Vulkangürtel befanden. Die besondere Sehenswürdigkeit ist der 1446 m hohe Stratovulkan Snæfellsjökull, dessen Kappe einen Gletscher bildet, aus dem drei kleine Vulkanschlote ragen. Dem ein oder anderen ist dieser Berg vielleicht aus Jules Vernes „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ bekannt, wo sich der Einstieg in die Unterwelt genau dort befindet.
Die Westfjorde sind geologisch gesehen ein relativ altes Gebiet. Die Eiszeitgletscher des Pleistozän haben hier tiefe Fjorde in das Hochplateau geschnitten. Durch die über 70 so entstandenen Fjorde besitzt dieses Gebiet eine Küstenlänge von 2100 km. Der größte Fjord, der Ísafjarðardjúp teilt die Halbinsel fast in zwei Hälften. Die Westfjorde sind, abgesehen vom Hochland, der am dünnsten besiedelte Teil Islands. Es leben ca. 8000 Menschen dort, gut ein Drittel davon in und um Ísafjördur, während der gesamte Ostteil nahezu menschenleer ist. Viele verlassene Höfe zeugen von den Schwierigkeiten, den Lebensunterhalt zu bestreiten und der Einsamkeit zu trotzen. Das Klima ist hier härter als im Rest Islands.
Donnerstag, 12.10.
Nachdem wir mit kleineren Umständen unser Mietauto abgeholt hatten, ging es zusammen mit Felia und ihrem Freund Florian auf eine große 4-Tages-Tour. Als erstes steuerten wir die Halbinsel Snæfellsnes an.
Unterwegs machten wir Halt für eine Wanderung zum Vulkankrater Eldborg im Lavafeld Eldborgarhraun. Eine weitere Zwischenstation war der Strand am Ýtri-Tunga, wo wir mehrere Robben beobachten konnten, die sich auf den Steinen ausruhten. Wir näherten uns den Tieren bis ca. 7 m, um ein paar gute Schnappschüsse zu ergattern. Danach besuchten wir die verlassene und nicht mehr existierende Handelsstadt Buðir, von der nur noch die kleine schwarze Holzkirche aus dem Jahre 1848 zeugt. Dort wanderten wir entlang des Klettsgata zu einem weiteren Krater und besichtigten die Höhle Buðahellir. Jedoch waren nur 50m der ausgeschriebenen 400 m zugänglich.
Der Tag neigte sich dem Abend entgegen und so beschlossen wir die Wanderung auf den Snæfellsjökull auf den nächsten Tag zu verschieben. Unser Nachtlager schlugen wir an der Küste von Dritvik im Südewesten der Halbinsel auf – Felia und Flori im Auto, Sven und ich im Zelt.
Freitag, 13.10.
Vor dem Frühstück liefen wir zunächst hinab zum Strand und erprobten unsere Kraft an 4 Steinen – 24 kg, 54 kg, 100 kg, 154 kg. Nur derjenige, der den 54 kg Stein auf einen kniehohen Absatz heben kann, darf auf einem Fischerboot mitfahren. Das Ergebnis ist, dass wir alle nicht für ein Fischerboot geeignet sind. Ebenso genossen wir die wunderschöne zerklüftete Lavaküste und passierten einige Schiffstrümmerstücke des 1948 gestrandeten Trawlers Epine. Die Trümmer durften weder entfernt noch bewegt werden, da sie historische Zeugnisse waren.
Nach dem Frühstück fuhren wir in Richtung des Snæfellsjökull und besuchten die Sönghellir – die Singende Hölle, die ihren Namen aufgrund der Echos besitz. In ihr haben die ersten Siedler während der Bauzeit ihrer Häuser gelebt. Einmeiselungen im Fels zeugen von diesen Siedlern.
Da sich in der Zwischenzeit der gesamte Berg in eine dichte Wolke gehüllt hatte, strichen wir die Besteigung, denn eine Wanderung im Nebel, nur um einmal den Gletscher zu berühren erschien uns wenig sinnvoll. Stattdessen setzten wir unseren Weg nach Westen fort und fuhren bis zur Küste namens Önðverdarnes. On the route konnten wir eine atemberaubende Brandung genießen – einfach göttlich. Mit dem Auto durchfuhren wir danach die Handels- und Fischerstädte Hellisandur, Ólafsvik, Gundarfjörður, bevor wir in Bjarnarhöfn halt machten, um eine isländische Spezialität zu probieren – verrotteten Hai. Hierzu besuchten wir das dortige Museum und erhielten eine Kostprobe. Wir erwartet entweder etwas Getrocknetes oder etwas, was wirklich verrottet aussieht. Vorgesetzt wurden uns aber kleine weiße Fischfleischwürfel. Zunächst schmeckte es relativ normal, doch stieg einem dann ein starker Ammoniakgeschmack in die Nase. Der Isländer verspeist dies als kleinen Snack zwischendurch – für uns keine Option. Zur Zubereitung: Man zerlegt den Hai, heutzutage Beifang aus Grönland, in größere Stücke und lässt diese für 2-3 Monate in Holzkisten verrotten. Danach werden die Stücke 2-4 Monate zum trocken aufgehängt. Der starke Ammoniakgeschmack entsteht durch den Verrottungsprozess, sowie durch die Tatsache, dass Haie keine Harnblase besitzen und so ihren Urin über die Haut abgeben. Im Grunde haben wir also etwas Haipisse verspeist.
Nach diesem geschmacklichen Abenteuer besichtigen wir die Stadt Stykkisholmur. Im Anschluss steuerten wir unsere Unterkunft in den Westfjorden an – eine Rettungshütte. Nach ca. 3 h Fahrt, zur Hälfte durch die Nacht, entlang der Fjorde auf zum Teil abenteuerlichen Straßen erreichten wir unsere einem Ufo ähnelnde Behausung. In dieser Nacht hatten wir die Gelegenheit wunderschöne Nordlichter zu beobachten.
Samstag, 14.10.
Das heutige Ziel hieß Bjargartangar, der westlichste Punkt Islands und Europas. Die Fahrt führte uns wieder entlang einiger Fjorde – Schotter- und Schlaglochpisten, die sich um die Fjorde winden und die gegenüberliegende Seite nur 2 km entfernt. An unserem Ziel angekommen, begann es auch gleich zu regnen. Bei Regen und starkem Wind besichtigten wir den mit insgesamt 14 km längsten Vogelfelsen des Nordatlantiks. Der Gang zum Klippenrand war aufgrund des Windes nur mit äußerster Vorsicht oder im Kriechgang möglich. Das Wetter verhinderte eine allzu lange Begehung des Felsens.
Dann fuhren wir noch etwas nördlich und machten einen längeren Stopp in Patreksfjörður, um unser Lunch zu verspeisen. Im Anschluss steuerten wir die Hot Pots bei Tálknarfjöður an. Dort warten drei unterschiedliche warme Pötte auf uns und wir trafen eine nette Isländerin, die uns anbot, für 500 ISK pro Person in ihrem Gästehaus zu übernachten – ein unschlagbares Angebot. Uns erwartete der pure Luxus – Küche, Esszimmer, eine riesige Couch, ein großer Fernseher, Internet und natürlich Betten. Wir hatten das ganze Haus für uns und konnten alles nutzen. Es wurde ordentlich gekocht und königlich gespeist.
Sonntag, 15.10.
Am Morgen nahmen wir ein ausgiebiges Frühstück zu uns und traten die Rückreise an. Auf unserem Plan stand noch die Wanderung am Glymur, da die drei anderen diesen Wasserfall noch nicht gesehen hatten. Leider regnete es den gesamten Tag nahezu ununterbrochen und so strichen wir diesen Ausflug und fuhren ein bissl in der Umgebung von Borganes herum.
Insgesamt eine tolle Reise trotz des Regentages – atemberaubende Landschaften, Racing on bad streets und nette und vertrauensselige Isländer, sowie tolles Eis.
Kategorie: Allgemein | Kein Kommentar | von Padhelm
14. October 2006
Befinden uns gerade auf unserer Tour durch Snæfellsnes und die Westfjörde. Zu unserem Glueck sind wir heute der Rettungshuette entkommen, denn in einem Hot Pot lernten wir eine nette Islænderin kennen, die uns das Angebot machte, in ihrem Guesthouse fuer 500 Kr. pro Person (Normalpreis: 1800 Kr.) zu næchtigen. Und was soll ich sagen … es ist ein wahrer Palast - eine Fuelle an Zimmern, eine Kueche, eine riesige Couch, Fernseher, Internet und auch ein wenig Nahrung, Tee und Kaffee.
Einfach wundervoll - die Islænder sind voll offen und vertrauensseelig. Theoretisch koennten wir die gesamte Bude leer ræumen, denn Namen hat Sie nicht aufgeschrieben. Aber wir werden natuerlich alles im top Zustand belassen.
Der Gesamtbericht folgt in wenigen Tagen
Kategorie: Allgemein | Kein Kommentar | von Padhelm
12. October 2006
Ihr könnt jetzt eine Auswahl meiner Bilder von der Südislandtour im Bilderalbum begutachten.
Kategorie: Bilder | Kein Kommentar | von Padhelm
10. October 2006

Den Besuch meines Bruders habe ich zum Anlass genommen, um mal eine 3-tägige Wandertour durch Island zu unternehmen. Nach einigem hin und her und Abwägen der Möglichkeiten per Anhalter zu den entsprechenden Orten zu gelangen und zurück, entschieden wir uns für eine Tour vom Skógafoss über Þórsmörk nach Hvolsvellir. Diese Tour würde uns zwischen den beiden Gletschern Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull im Süden des Landes hindurchführen bis in das Tal Þórsmörk und weiter in die Stadt Hvolsvellir, die an der Route 1 liegt.
Donnerstag, 05.10.
Am vergangenen Donnerstag schulderten wir daher unsere Trekkingrucksäcke, gefüllt mit einem Zelt, warmen Schlafsäcken, Kleidung und Nahrungsmittel und fuhren mit dem Bus soweit wie möglich außerhalb der Stadt. Dort angekommen, nahmen wir an der Straße Position ein und machten das weltbekannte Anhalter-Zeichen. Für mich war es das erste mal per Anhalter zu fahren. Bereits nach 10 min gewährte uns ein Isländer Zutritt in seinem Auto und fuhr uns 106 km weit bis nach Hvolsvellir. Die Fahrt war sehr angenehm, da der Fahrer viel über die Landschaft und die Geschichte zu erzählen hatte. In Hvolsvellir warteten wir dann 30 min auf ein Auto, das uns 21 km weit bis zum Seljalandsfoss mitnahm. Dort zeigte ich erstmal meinem Brüderchen diesen Wasserfall. Nach diesem Sightseeing positionierten wir uns wieder an der Straße. Doch diesmal gestaltete sich das Unternehmen etwas schwieriger, da alle 10 min nur noch ein Auto vorbeikam. Doch nach 40 min hielt ein freundliches älteres Pärchen an und las uns auf. Wieder wurde ein wenig small talk betrieben und die liebe Isländerin mahnte uns zur Vorsicht zu dieser Jahreszeit. Man erkundigte sich ebenso nach unserer Schlafgelegenheit. Hätte ich ihr nicht gesagt, dass wir ein Zelt hätten, so hätten uns die beiden wohl noch mit sich nach Hause genommen *g*. Sie setzten uns schließlich an unserem Ziel, dem Skógafoss, ab. Zunächst besichtigten wir das Outdoor-Museum mit Beispielen für die typische isländische Bauweise - einfach wunderschön. Danach liefen wir zum Skógafoss und Sven besichtigte den Wasserfall etwas aus der Nähe.
Im Anschluss beschlossen wir noch etwas flussaufwärts zu wandern. Nach ca. 2 km schlugen wir unser Lager etwas abseits des Flusses Skóga auf. Schnell wurde ein Süppchen gekocht und dieses zusammen mit Toastbrot gierig verschlungen. Danach trieb uns die anwachsende Kälte in unsere Schlafsäcke und nach ein wenig Gequatsche war gegen halb zehn Nachtruhe angesagt.
Freitag, 06.10.
Gegen 7:30 Uhr weckte ich meinen Bruder auf, da ich nicht mehr länger schlafen wollte und drängte zum Aufbruch. Er hatte die Nacht angeblich nicht sehr gut geschlafen, da der Untergrund nicht volkommen eben war. Da konnte ich nur den Kopfschütteln und fragte mich, wie er seine Trekkingtouren durch Norwegen überstanden hat. Nach einem kurzen Frühstück wurde alles zusammengepackt und gegen 8:20 Uhr begannen wir unsere Wanderung. Diese führte uns ca. 6 km entlang des Flusses Skóga und bot atemberaubende Anblicke. Wir passierten eine Vielzahl von eindrucksvollen Wasserfällen und kleineren Schluchten. Ein wirklich einmaliger Wanderweg. Danach verließen wir den Fluss und wanderten entlang der Hochlandstraße. Nach einigen Kilometern und in bitterer Kälte erreichten wir gegen Mittag eine Rettungshütte, zwischen den beiden Gletschern gelegen. Diese Pause kam uns sehr gelegen, denn die letzten Kilometer, in denen man mehr und mehr die Steigung zu spüren bekam - immerhin mussten insgesamt 1100 Höhenmeter auf- und später wieder abgestiegen werden - hatten uns doch etwas zu schaffen gemacht. In der Hütte stärkten wir uns erstmal an einer deutschen Suppe aus dem dort befindlichen Vorrat, die wir nach guter Trekkingmanier mit 200 Kronen bezahlten. Nach dieser Stärkung, einigen leckeren Schokokeksen ging es eine Stunde später weiter.
Der Weg führte uns über einen Gletscher. Nur die Richtung war mit Pfeilern markiert, seinen Weg musste man sich selbst suchen zwischen einigen Gletscherspalten. Schließlich passierten wir den höchsten Punkt der Wanderung und machten uns auf den Weg nach unten gen Þórsmörk. Der Abstieg erfolgte in kurzen steileren Stücken, für die man mitunter Seile und Ketten benutzen musste - ein wahrer Traum für mich. Hier waren wir auch froh die Tour vom Skógafoss aus gestartet zu haben.
Gegen 16:30 erreichten wir nach knapp 23 km schließlich das Tal und einen Zeltplatz, den wir kostenlos nutzen konnten. Die letzten Kilometer hatten meinem “alten” Brüderchen doch etwas zu schaffen gemacht und so war er froh, das Tagesziel erreicht zu haben. Wolfesgleich erstrahlte ich noch voller Tatendrang. Das Zelt wurde aufgeschlagen und dann der Höhepunkt eines jeden Wandertages zelebriert - das Abendessen. Wieder wurde ein Nudelgericht auf dem Kocher zubereitet, mit Ketschup und Wasser vermehrt, und mit Brot vertilgt. Ich erkundigte danach noch etwas die Umgebung, bevor wir es uns gegen 21 Uhr in den Schlafsäcken bequem machten und schlummerten.
Dieser Wandertag war einfach wundervoll - eine atemberaubende Landschaft, super Ausblick auf die beiden Gletscher.
Samstag, 07.10.
Wir wurden wieder von einem wunderschönen Tag geweckt und nach dem kurzen Frühstück und Verstauen aller Utensilien brachen wir gegen 9:40 Uhr zu einer weiteren Etappe auf, die uns auf die andere Seite des Tales bringen sollte. Auf unserem Weg passierten wir eine etwas größeres Hüttenareal und während wir noch einen Blick auf die Karte warfen, trat eine göttinnengleiche blonde Gestalt aus dem Hause hervor und sprach die wundervollen Worte “Komm tritt ein und sei mein Prinz” … ähm naja … vielleicht nicht ganz *g*. Sie fragte uns, ob sie uns helfen kann und erklärte uns dann, dass wir keine Chance haben, den Fluss zu durchqueren, um auf die andere Talseite zu gelangen; wies uns aber auf eine Sehenswürdigkeit auf dieser Talseite hin. Wir änderten also unseren Plan und setzten als Tagesetappenziel den Seljalandsfoss fest. Schweren Herzens nahmen wir von diesem Ort Abschied und Sven änderte sofort seine vorher getätigte Meinung, dass es in Island nicht wirklich schöne Frauen gibt.
Bereits nach 2 Kilometern stellte sich ein größerer Fluss in unseren Weg, der nicht trocken überwunden werden konnte. Den ersten Arm überquerten wir noch barfuss mit hochgekrempelten Hosen, doch für den Hauptarm mussten auch die Hosen fallen. Die Tiefe und die starke Strömung machten die Flussüberquerung zu keinem allzuleichten Unterfangen. Mit Hilfe eines mitgenommen Stockes gelang mir als erster die Überquerung des schwierigen Teilstückes, doch bei Sven brach der Stock - war der Stock zu lavede oder Sven zu schwer *g* - und so ging es ein wenig ab in die Fluten für ihn. Zum Glück konnte er sich noch auf einem Stein etwas abfangen und fiel nicht komplett ins Wasser - der Großteil von ihm blieb trocken. Leider habe ich das ganze nicht auf Zelluloid gebannt. Wir setzen schließlich den Weg fort und besichtigten noch einen Gletschersee. Danach bot uns ein Auto einen Lift bis zum Seljalandsfoss an, doch wir lehnten ab, da wir noch mit ca. 10-15 km Fußweg rechneten, der locker zu bewältigen war. Doch merkten wir im Laufe der Tour, dass wir uns ein wenig vertan hatten. Die Tagestour war insgesamt 34 km lang anstatt der gedachten 25 km. So waren also zum Zeitpunkt des Angebots noch knapp 23 km zu bewältigen.
Die Wanderung gestaltete sich landschaftlich auch etwas tröge und bot daher wenig Abwechslung. Ich versuchte das Tempo zu steigern, um doch noch den Seljalandsfoss zu erreichen, doch beschlossen wir gegen 18 Uhr hinter Heuballen nahe der Straße unser Zelt aufzuschlagen. Es wurde immer windiger - schnell wurde das Mahl verzehrt, das Zelt aufgebaut und sich in die Schlafsäcke gemummelt. An allzuviel Schlaf war aufgrund der Geräuschkulisse durch den starken Wind jedoch nicht zu denken.
Sonntag, 8.10.
Um 8 Uhr brachen wir zur letzten Etappe auf. Nach ca. 8 km und 1 1/2 h erreichten wir den Seljalandsfoss. Dort gaben wir uns ein wenig der Körperpflege hin, um für die Autos besser zu riechen. Bevor uns aber ein Auto auflas, wanderten wir 1 1/2 h und ca. 8 km entlang der Straße nach Hvolsvellir bei unglaublich starkem Seitenwind - ein Gehwinkel von 60 Grad war keine Seltenheit. Gleichzeitig entwickelten wir uns für die Busse zur Touristikattraktion. Schließlich hatte aber ein alter Isländer (Auto Nummer 18) Mitleid und fuhr uns bis Hella. Von dort nahm uns ein polnisches Pärchen mit bis nach Reykjavik.
Tipp für Wanderer:
Wir empfehlen euch die Tour Skógafoss-Þórsmörk vom Skógafoss aus zu starten, denn andersrum warten einige gewaltige Anstiege auf euch - so rum is es einfach angenehmer. Nehmt den unmarkierten, aber gut sichtbaren, weil gut ausgetreten Weg entlang des Flusses und nicht die Straße. So warten einige schöne Anblicke auf euch. Wenn ihr den Fluss Skóga verlasst, solltet ihr noch einmal alle Wasserflaschen auffüllen, denn es dauert ca. 10-15 km (im Falle die touristische Hütte ist geschlossen) bis zur nächsten Wasserquelle.
9. October 2006
Vor knapp einer Woche kam mein Bruder hier in Reykjavik an und hat es sich in meiner kleinen Bude gemütlich gemacht - in nem Schlafsack.
Mit sich brachte er Tequila und Bier aus dem Duty-Free-Shop. Das Bier ist inzwischen vertilgt, doch die Tequilaflasche wartet noch auf die geeignete Party. Seid also gespannt auf die Tequila-Party Teil II.
Für mein Brüderchen habe ich ein 2-Wochen-Programm ausgetüftelt, das ihm einiges an Sehenswürdigkeiten bieten wird. Darunter ein dreitägiger Hikingtrip, der dieses WE stattgefunden hat. Der Bericht erfolgt in Kürze. |